MP vom 05.05.24

Nach Derby-Niederlage: Der TSV Lohr blickt in den Abgrund 

Nach den Ergebnissen des vorletzten Spieltags in der Handball-Bayernliga gewinnt die Situation im Abstiegskampf an Dramatik.

Für den TSV Lohr bleibt noch eine Chance, die Sache aus eigener Kraft zu regeln.

Während am Samstagabend in der Spessarttorhalle sich die Gäste von der DJK Waldbüttelbrunn lautstark als "Derbysieger, Derbysieger" feierten, waren aufseiten der Hausherren vom TSV Lohr fassungslose Gesichter zu sehen. Die hatten mit der 16:23 (8:9)-Niederlage im Nachbarschaftsduell ihre vorletzte Chance verpasst, den Klassenerhalt in der Handball-Bayernliga aus eigener Kraft perfekt zu machen. Nun kommt wohl alles auf die Ergebnisse am letzten Spieltag an, bei dem die Lohrer am Samstag, 11. Mai, beim HSC Coburg II antreten. Aber mit der Niederlage in dem zerfahrenen Spiel gegen Waldbüttelbrunn hat der TSV Lohr zum ersten Mal in dieser Saison wirklich in den Abgrund geblickt.

Von einem "hässlichen Handballspiel" sprach nach dem Abpfiff Waldbüttelbrunns Rückraumspieler Leon Rastner, in dem seine Mannschaft zwischen der 17. und 35. Spielminute kein einziges Tor erzielt hatte. Dass sein Team am Ende doch noch die Kurve kriegte, war einer starken Schlussphase und einer konsequenten Defensive zuzuschreiben. Und dem Umstand, dass der TSV Lohr über das gesamte Spiel gesehen im Angriffsspiel noch weniger zustandebrachte als der Drittliga-Absteiger.

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Foto: Yvonne Vogeltanz | Textilvergehen: Waldbüttelbrunns Julian Stumpf (links) stoppt den Lohrer Bernardo Gomes de Almeida durch einen nicht ganz regelgerechten Griff ans rote Trikot.

"Wir haben uns Chancen erspielt, aber reihenweise Bälle verworfen", erklärte Lohrs Spielertrainer Maximilian Schmitt, dessen Team nach einem Zwischenstand von 15:15 in den letzten neun Spielminuten alle Chancen aus der Hand gab. Sein Waldbüttelbrunner Kollege Julian Bötsch sprach von einer "geilen Abwehrleistung", die letztlich dafür sorgte, dass der TSV Lohr weiter seit dem Jahr 2012 auf den nächsten Bayernliga-Heimsieg gegen den unterfränkischen Rivalen warten muss.

Saisonfinale in Coburg

Für den TSV Lohr bleibt nun noch eine Chance, den Klassenerhalt aus eigener Kraft perfekt zu machen – und zwar in Form eines Punktgewinns am kommenden Samstag in Coburg. Auf alle anderen Varianten, die zum Erhalt der Klasse führen könnten, haben die Lohrer selbst keinen Einfluss.

Möglichkeiten zur Rettung ohne eigenes Lohrer Zutun gibt es einige: Die Konkurrenten im Abstiegskampf, die SG Rimpar II und der HC Erlangen III, könnten am letzten Bayernliga für Lohr passende Ergebnisse liefern, so dass es selbst mit einer Niederlage in Coburg reichen könnte. Oder HT München würde in der Dritten Liga noch den Klassenerhalt schaffen, was zur Folge hätte, dass nur zwei Bayernligisten absteigen und Lohr gerettet wäre. Und selbst Gerüchte, dass der HC Erlangen III sein Team aus der Bayernliga zurückziehen könnte, machten am Samstagabend in der Spessarttorhalle die Runde.

All diese Möglichkeiten bergen freilich zahlreiche Unwägbarkeiten in sich, denen die Lohrer mit einem Punktgewinn am Samstag in Coburg entgehen können. Zumal in Sachen Personal alles mit Blick auf die kommende Saison geregelt ist, in der Maximilian Schmitt mit Bernd Becker ein zweiter gleichberechtigter Trainer zur Seite gestellt wird und in der die serbischen Neuzugänge Nikola Becejac und Vukasin Popovic die scheidenden Maximilian Drude und Bernardo Gomes de Almeida ersetzen sollen.

Waldbüttelbrunner Leistungsträger hören auf

Auch bei den Gästen aus Waldbüttelbunn gibt es in der kommenden Saison einige personelle Veränderungen. Mit Kreisläufer Tobias Glöggler und Rückraumspieler Julian Stumpf werden zwei langjährige Leistungsträger nicht mehr dabei sein, ebenso wie Janik Renz und Nico Elbert. Dafür stoßen mit Max Weber von Landesligisten HSC Bad Neustadt und Jan-Lukas Herrmann vom Liga-Konkurrenten SG DJK Rimpar II zwei Kreisläufer zum DJK-Team, ebenso wie der Rimparer Rechtsaußen Silas Kütt. "Daneben stehen wir noch in Verhandlungen mit einem Rückraumspieler", betonte Trainer Julian Bötsch, dass die Personalplanungen in Waldbüttelbrunn gegenwärtig noch nicht abgeschlossen sind.

U. Sommerkorn

Quelle: Main-Post

Statistik zum Spiel TSV Lohr - DJK Waldbüttelbrunn 16:23 (8:9)

Lohr: Szabo (1. – 16., 52. – 60.), T. Scheiner (16. – 52.), Gowor (n. e.) – Diehl (n. e.), M. Schmitt 2, Rahtz (n. e.), Röder 2, J. Schmitt 5/2, Walaszczyk 1, Gerr 2, L. Schmitt 1, Gomes de Almeida 2/1, Drude 1, Zehnter.

Waldbüttelbrunn: Feuerbacher, Leikauf (1 Siebenmeter) – Elbert, Stumpf, Rauch, Bergmann 1, Bötsch, Glöggler 3, Rastner 6, Dürr 4, Gohly 1, Winheim, Geis 8/1, Dannhäuser.

Schiedsrichter: Schaub/Seidel (Marktoberdorf/Kempten).

Zeitstrafen: 1:3

Siebenmeter: 4/3 – 2/1.

Zuschauende: 500.

Spielfilm: 2:2 (4.), 5:4 (10.), 5:7 (14.), 6:9 (17.), 10:9 (35.), 10:12 (37.), 12:12 (44.), 15:15 (51.), 15:19 (57.), 16:20 (58.).

Quelle: bhv-online.de

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