Schmidl, Singwald und Herth auf der einen, Schmitt, Drude und Gerr auf der anderen Seite – beim Bayernliga-Duell in der Oberpfalz treffen alte Bekannte aufeinander.
Wenn sich am Samstag, 9. März, die SG Regensburg (3. Platz/27:11 Punkte) und der TSV Lohr (10./13:23) zum Spiel der Handball-Bayernliga gegenüberstehen (17.30 Uhr), werden sich zahlreiche frühere Drittliga-Spieler des HSC Bad Neustadt, der nach zwei Abstiegen in Folge mittlerweile in der Landesliga angekommen ist, in der Kerschensteiner-Halle befinden. "Fast eine ganze Mannschaft", merkt Maximilian Schmitt an. Der 32-jährige Spielertrainer des TSV Lohr ist einer von sechs früheren HSC-Akteuren, die sich am Samstag dort einfinden werden.
In Bad Neustadt und Umgebung leben knapp zwei Jahre nach dem letzten Drittliga-Spiel des HSC allerdings nur noch zwei Handballer aus dem Sextett. Rückraumspieler Maximilian Drude pendelt aus der Kurstadt zu Spielen und Trainingseinheiten ins 80 Kilometer entfernte Lohr, Kreisläufer Franziskus Gerr aus Singenrain im Landkreis Bad Kissingen.
Foto: Anand Anders | Kadervorstellung beim damaligen Drittligisten HSC Bad Neustadt im Jahr 2017: Torhüter Felix Schmidl (links) und Regisseur Maximilian Schmitt posieren gemeinsam.
Torhüter Felix Schmidl, der im vergangenen Jahr nach neun Jahren den HSC in Richtung Regensburg verlassen hat, ist zwar noch beruflich als Geschäftsführer der "Bioenergie Ostheim" mit der Rhön verbunden, hat aber seinen Lebensmittelpunkt mittlerweile in der Bezirkshauptstadt der Oberpfalz. "Seine Wohnung in Bad Neustadt hat er vermietet und ist eigentlich nur noch zu wichtigen geschäftlichen Terminen in der Rhön", sagt Schmitt über seinen früheren Teamkollegen.
Ex-HSC-Spieler Konstantin Singwald fällt verletzt aus
Schmitt, Drude, Gerr und Schmidl sind die früheren Bad Neustädter, die am Samstag auf dem Spielfeld stehen dürften. Der bereits 2019 nach Regensburg gewechselte Rückraumspieler Konstantin Singwald fällt mit einem Kreuzbandriss seit Anfang Dezember aus. Der frühere HSC-Spielmacher Benjamin Herth ist ins Trainerfach gewechselt und hat die Regensburger zu Beginn des Jahres als Coach übernommen. Der Ex-Nationalspieler pendelt regelmäßig mit dem Zug von seinem Wohnort Würzburg aus in die Oberpfalz.
Allerdings ist seit der Amtsübernahme des 38-Jährigen die SG von Aufstiegsplatz eins auf Rang drei abgerutscht und hat durch zuletzt drei Niederlagen in Folge seine Titelchancen fast schon eingebüßt. "Uns fehlt die Breite im Kader", gesteht Herth ein. Ausfälle wie den von Singwald oder Kreisläufer Ole Schwagerus seien nicht zu kompensieren gewesen, zu allem Überfluss hat sich auch noch Topwerfer Bastian Simbeck bei der jüngsten 23:28-Niederlage in Rothenburg an der Wade verletzt. Deshalb sagt auch Lohrs Spielertrainer Schmitt, der beim HSC mit allen Ex-Neustädtern außer Benjamin Herth selbst zusammengespielt hat: "Eine größere Chance als jetzt, die zu schlagen, kriegen wir wahrscheinlich in nächster Zeit nicht mehr."
Sollte Lohr gewinnen, käme es auch mit ziemlicher Sicherheit in der kommenden Saison wieder zum "Familientreffen" der Ex-Neustädter, da dann Regensburg kaum noch auf- und Lohr kaum noch absteigen könnte. Und auch wieder mit Maximilian Schmitt, der seinen Vertrag für die neue Saison verlängert hat, dann aber im Duo mit seinem Vorvorgänger Bernd Becker arbeiten wird.
Auch Benjamin Herth kann sich vorstellen, in Regensburg weiterzumachen: "Der Plan ist schon, dass es über die Saison hinausgeht. Aber da müssen wir uns erst zusammensetzen", sagt er. Allerdings müsse er sich die Tätigkeit auch von seinem Arbeitgeber, dem Bayerischen Handball-Verband (BHV), genehmigen lassen. Für den ist Herth als Landestrainer tätig.
U. Sommerkorn
Quelle: Main-Post