Die Lohrer Bayernliga-Handballer stehen vor schwierigen Wochen.
Besonders der neuerliche Ausfall des Abwehrchefs trifft den Tabellen-Elften hart.
Die Stimmung sei gedrückt gewesen bei den Übungseinheiten in dieser Woche, berichtet Maximilian Schmitt. Denn der Spielertrainer der Bayernliga-Handballer des TSV Lohr (11. Platz/4:10 Punkte) und sein Team haben vor dem Auswärtsspiel an diesem Samstag, 11. November, beim TSV Simbach (9./5:7) mit einer ganzen Reihe von Rückschlägen zu kämpfen (Anwurf der Partie 18 Uhr).
Denn bei dem Auftritt in Niederbayern hatten die Lohrer eigentlich gehofft, ihren Abwehrchef Franziskus Gerr wieder an Bord zu haben. Der Routinier hatte sich im Sommer einen Bruch der Mittelhand zugezogen und war monatelang ausgefallen. Der zuletzt hatte der 38-Jährige aber wieder trainiert und beim jüngsten Heimspiel gegen die SG Regensburg sogar einen Kurzeinsatz absolviert. Franziskus Gerr schien also auf einem guten Weg für eine Rückkehr ins Team, doch dann der Rückschlag: "Er hatte ein Kontroll-MRT. Da hat sich herausgestellt, dass die Verletzung nicht vollständig verheilt ist und er erneut operiert werden muss", berichtet sein Trainer, der die für die Lohrer bittere Konsequenz formuliert: "Er wird uns auf unbestimmte Zeit fehlen, wahrscheinlich sogar die ganze Saison."
Foto: Yvonne Vogeltanz | Beim TSV Lohr hatten sie alle auf eine Rückkehr von Franziskus Gerr (vorne, Archivbild) gehofft. Nun aber muss der 38-jährige Abwehrchef an seiner lädierten Hand erneut operiert werden.
Doch das ist nicht der einzige Ausfall eines Leistungsträgers: Torhüter Tamas Szabo, der sich beim Spiel gegen Regensburg beim Aufwärmen verletzt hat, kann mit ziemlicher Sicherheit ebenfalls nicht spielen. "Er hat sich am Meniskus verletzt, er hatte kommende Woche einen MRT-Termin", erklärt Maximilian Schmitt den Ausfall seines Torwart-Routiniers. Zu den Ausfällen der Routiniers, die im Abstiegskampf besonders wichtig für das Team hätten werden können, kommen neuerliche Hallenprobleme für das Lohrer Team, das ja während der Corona-Pandemie und wegen Unterbringung von Geflüchteten aus der Ukraine immer wieder mit Sperrungen von Sportstätten zu kämpfen hatte.
Training in Gemünden
Nun ist die Spessarttorhalle wegen Instandsetzungsarbeiten am Boden gesperrt. Die TSV-Handballer trainieren derzeit in der ungeheizten Scherenberghalle in Gemünden, deren Abriss in diesem Jahr beschlossen worden ist. Das für 18. November geplante Heimspiel gegen die TG Landshut musste abgesagt werden, das Heimrecht wurde mit dem Gegner getauscht. "Wir spielen jetzt viermal in Folge auswärts – in Simbach, in Landshut, in Rothenburg und in Erlangen", beschreibt der TSV-Spielertrainer die Situation, die für sein vom Abstieg bedrohtes und von Ausfällen gebeuteltes Team extrem schwierig wegzustecken ist. Wann die Spessarttorhalle wieder benutzbar ist, dürfen die Handballer aber nur noch einmal pro Woche mit Harz trainieren, um weiteren Schäden an der Sportstätte vorzubeugen. Deshalb werden auch nach der Öffnung noch zwei Trainingseinheiten pro Woche im 15 Kilometer entfernten Gemünden stattfinden.
Dawid Walaszczyk ist wieder fit
Trotzdem betont Maximilian Schmitt: "Wir fahren nach Simbach, um zu gewinnen." Mut macht ihm die Art und Weise, wie seine Mannschaft mit der schwierigen Situation umgeht und wie sie im Training gearbeitet habe. Außerdem ist der Umstand, dass Dawid Walaszczyk wieder fit ist, einer, der Hoffnung macht. Der polnische Neuzugang hatte zu Saisonbeginn mit Eingewöhnungs- und Verletzungsproblemen zu kämpfen gehabt. "Jetzt ist es an der Zeit, dass er zeigt, was er kann, und dass er uns hilft", betont Maximilian Schmitt.
U. Sommerkorn
Quelle: Main-Post