Das Team von Maximilian Schmitt hat mit der Retro-Abwehr der Niederbayern seine liebe Not.
Erst in der Schlussphase bringt es die Sache in den Griff.
Vergangenes Jahr feierten die Handballer des TSV Lohr den Klassenerhalt in der Bayernliga erst Mitte Mai am vorletzten Spieltag. Heuer könnten sie schon viel früher am Ziel sein. Mit dem 32:27 (15:14)-Heimsieg über den Tabellenvorletzten TSV Simbach am Samstagabend bauten sie ihren Vorsprung auf den wahrscheinlichen Abstiegsplatz zwölf auf sechs Zähler aus. Und da es unter den verbleibenden sechs Spielen noch einige Partien gibt, in denen realistische Chancen auf weitere Punkte bestehen, haben die Lohrer nun eigentliche beste Möglichkeiten, sich im Jahr 2024 das große Zittern zu ersparen.
Foto: Yvonne Vogeltanz | Zugepackt: Jonas Hennersberger (rechts) vom TSV Simbach testet die Festigkeit des Trikots des Lohrers Max Drude.
Als Lohrs Spielertrainer Maximilian Schmitt nach dem Abpfiff in der Spessarttorhalle von der 26:32-Niederlage des zwölftplatzierten Konkurrenten SG DJK Rimpar II in Erlangen erfuhr, atmete der 32-Jährige erleichtert auf. Durchschnaufen musste allerdings auch, weil der vorangegangene Erfolg über den TSV Simbach ein hart erarbeiteter gewesen war. "Es war ein Kampfsieg", fasste Schmitt zusammen.
Sieben Treffer durch Max Drude
Die Gäste aus dem Südosten Niederbayerns verlangten den Hausherren einiges ab. Mit einer sehr offensiven 3:3-Deckung verwickelten sie die Lohrer immer wieder in Zweikämpfe und unterbrachen den Spielfluss. Mit dieser Retro-Abwehrvariante, die in den 80er und 90er Jahren in Mode gewesen war und heute nur noch selten praktiziert wird, hatten die Lohrer ihre liebe Not. "Es hat ein paar Minuten gebraucht, bis wir uns drauf eingestellt haben", gab Lohrs Rückraumspieler Max Drude zu. Der Linkshänder, der insgesamt sieben Treffer erzielte und am Dienstag seinen 32. Geburtstag feiert, war einer der Lohrer, der mit den Verhältnissen besser zurecht kam und immer wieder Lücken in der Deckung fand.
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Foto: Yvonne Vogeltanz | Torjubel nach einem Treffer des Lohrers Jakob Röder.
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Foto: Yvonne Vogeltanz | Der Simbacher Matthias Schimpf (links) stellt sich dem Lohrer Fabian Zehnter entgegen.
"Aber wir haben es einfach weiter versucht und die Sache nach 40 Minuten in den Griff gekriegt", betonte Max Drude, der auch hervorhob, dass die lautstarke Anfeuerung der 500 Zuschauer und Zuschauerinnen dem Team gerade in schwierigen Phasen sehr geholfen habe. Ein wichtiger Umstand aus Sicht des Heimteams war, dass die Lohrer Abwehr nach einem Zwischenstand von 24:24 in den letzten zwölf Minuten nur noch drei Gegentreffer zuließ. Zum einen stand die Deckung nun besser, zum anderen leistete in dieser Phase auch der eingewechselte Torhüter Tom Scheiner seinen Beitrag – nicht zuletzt in Form zweier gehaltener Siebenmeter.
So feierten die Lohrer Spieler am Ende in ihrem Fanblock den für sie so wichtigen Erfolg. Der Partie gegen Simbach folgen nun drei weitere Heimspiele. Am kommenden Samstag, 23. März, gegen den Spitzenreiter TG Landshut sind die Erfolgsaussichten allerdings eher gering. Bessere Chancen bestehen nach Ostern, wenn der TSV Rothenburg, der vom künftigen Lohrer Trainer Bernd Becker gecoacht wird, und der HC Erlangen III in der Spessarttorhalle zu Gast sind.
U. Sommerkorn
Quelle: Main-Post
Statistik zum Spiel TSV Lohr - TSV Simbach 32:27 (15:14)
Lohr: Szabo (1. – 40.), T. Scheiner (40. – 60.), Gowor (n. e.) – Diehl, M. Schmitt 4, Sicheneder, Röder 7, J. Schmitt 6, Walaszczyk 1, Gerr 2, Gomes de Almeida 4/1, Drude 7, Zehnter 1.
Simbach: Babisch (1. – 16., 41. – 58.), M. Voll (16. – 41., 58. – 60.) – Eichinger 7/1, M. Schimpf 8, Hennersberger 1, T. Schimpf 1, Josef 2, Katzhuber, Syrinek, B. Voll, Plaza 1, Schwibach 7, Kopp.
Schiedsrichter: Ehrenpfordt/Haas (Gundelfingen).
Zeitstrafen: 3:2.
Siebenmeter: 1/1 – 3/1.
Zuschauende: 500.
Spielfilm: 4:2 (5.), 6:6 (12.), 11:9 (18.), 13:13 (26.), 16:14 (32.), 20:21 (43.), 24:24 (48.), 29:24 (55.), 32:25 (58.).
Quelle: bhv-online.de