MP vom 21.01.24

Kein Bommerlunder und keine Punkte: Der TSV Lohr ist gegen Tabellenzweiten chancenlos 

Das Team von Spielertrainer Maximilian Schmitt kann froh sein, dass auch die Verfolger keine Punkte holen.

Kommendes Wochenende geht es dann gegen einen direkten Konkurrenten.

Als in der 47. Spielminute der Handball-Bayernliga-Partie zwischen dem TSV Lohr und HaSpo Bayreuth die Gastgeber beim Stand von 15:25 eine Auszeit nahmen und über die Hallenanlage das Lied "Eisgekühlter Bommerlunder" ertönte, hätte sich so mancher der 400 Zuschauer und Zuschauerinnen, die es mit der Heimsieben hielten, sicher ein paar Gläschen von dem Kümmelbrand mit 38 Prozent Alkohol gewünscht, um sich die Situation schönzutrinken. Doch da der Bommerlunder in der Playlist der Spessarttorhalle enthalten war, nicht aber im gastronomischen Angebot im Foyer der Sportstätte, war das mit dem Schöntrinken schlicht nicht möglich.

Vielmehr mussten sie sich nach der Lohrer 21:28 (11:18)-Niederlage der Realität stellen, die TSV-Spielertrainer Maximilian Schmitt ganz nüchtern zusammenfasste: "Das war ein Klassenunterschied. Mannschaften wie Bayreuth sind nicht unsere Kragenweite", gab der 32-Jährige zu, der mit seinem Team auch schon das Hinspiel zum Saisonauftakt im September 2023 klar verloren hatte.

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Foto: Yvonne Vogeltanz | Lohrs Jannik Schmitt (vorne links) ist dem Bayreuther Stefan Wopperer enteilt und erzielt einen Treffer, doch insgesamt war die Torausbeute der Heimsieben zu mager.

Mit Bayreuth reiste ein Team an, das nach seinem Drittliga-Abstieg im vergangenen Jahr einen großen personellen Umbruch hinter sich hat, das aber dennoch eine Körperlichkeit und ein Tempospiel zeigte, die in der Bayernliga selten sind.

Nur eine Viertelstunde lang gleichwertig

In der Anfangsphase gingen die Lohrer das hohe Tempo noch mit und hielten die Partie eine Viertelstunde lang offen. Dann aber zog der Tabellenzweite aus Oberfranken davon, auch weil die Gastgeber ihr Niveau der Auftaktphase nicht hielten. "Wir haben da wahnsinnig viele Bälle weggeschmissen", räumte Lohrs Rückraumspieler Fabian Zehnter ein. "Wir haben zu viele freie Würfe nicht genutzt."

Foto: Yvonne Vogeltanz | Griff ans rote Trikot: Der Bayreuther Fabio Nicola stoppt den Lohrer Max Drude (rechts) nicht ganz regelgerecht.

So lag der Gast mit seinem starken Torhüter Tizian Braun zur Pause mit sieben Toren Differenz vorn, als dann eine gute Viertelstunde nach dem Wechsel das Lied vom "Eisgekühlten Bommerlunder" ertönte gar mit zehn. Zu Beginn der zweiten Hälfte rieben sich die Lohrer in Zweikämpfen mit den vorgezogenen Spielern der offensiven Bayreuther 3:2:1-Deckung auf und rannten sich immer wieder fest. Vergebene Chancen mussten sie in dieser Phase kaum mehr beklagen, weil die Gastgeber immer seltener welche erspielten.

Erst, als die Gäste in der Endphase ihre besten Akteure vom Parkett nahmen und die Lohrer ihren Torhüter im Angriff gegen einen siebten Feldspieler auswechselten, kam die Heimmannschaft wieder besser zurecht. "Das Spiel Sieben gegen Sechs haben wir dann auch gut gemacht", wies Maximilian Schmitt darauf hin, dass nicht alles negativ gewesen sei.

Positiv waren aus Lohrer Sicht auch die Ergebnisse der Konkurrenz beim Kampf um den Klassenerhalt, das TSV-Team als Tabellenzehnter wahrte seinen Vorsprung auf die Verfolger SG DJK Rimpar II, TSV Simbach und HC Erlangen III, die ihre Spiele an diesem Samstagabend ebenfalls verloren hatten. Doch sehr schnell werden die Lohrer wieder in die Situation kommen, in der sie ihren eigenen Beitrag im Abstiegskampf leisten müssen. Mutmaßlich schon am Samstag, 27. Januar, wenn es zum direkten Verfolger nach Rimpar geht. Da helfen nur Punkte weiter und sicherlich kein Bommerlunder.

U. Sommerkorn

Quelle: Main-Post

Statistik zum Spiel TSV Lohr - HaSpo Bayreuth 21:28 (11:18)

Lohr: Szabo 1 (1. – 30., 45. – 60.), T. Scheiner (31. – 45.) – Rahtz, M. Schmitt, Sicheneder, J. Röder 1 Werthmann, J. Schmitt 6, Walaszczyk 1, Gerr 3, Horn 2, Gomes de Almeida 2/1, Drude 5, Zehnter.

Bayreuth: Braun 1 (1. – 51.), Hennig – Nicola 1, Ruoff 4, Brückner 3, Berthold 2, Elschner 3, Renfordt 1, Wopperer 2, Neumann 3, Goeritz 1, Schmidt 1, Stiegler, Abend 6/4.

Schiedsrichter: Hehn/Jauch (Stadeln/München).

Zeitstrafen: 3:2.

Siebenmeter: 2/1 – 5/4.

Zuschauende: 400.

Spielfilm: 3:1 (3.), 5:6 (8.), 8:9 (15.), 8:12 (16.), 11:14 (26.), 11:18 (30.), 14:23 (39.), 15:25 (44.), 18:28 (54.).

Quelle: bhv-online.de

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