Das Team von Spielertrainer Maximilian Schmitt steht in den kommenden sechs Spielen vor vier richtungsweisenden Vergleichen mit direkten Konkurrenten.
Neun Spiele in der Handball-Bayernliga stehen für den TSV Lohr (10. Platz/9:23 Punkte) in dieser Saison noch im Terminkalender. Mit der Auswärtspartie am Sonntag, 25. Februar, beim Schlusslicht HBC Nürnberg (Anwurf 16 Uhr, Halle Röthenbach Ost) beginnt für das Team um TSV-Spielertrainer Maximilian Schmitt die heiße Phase der Saison. Die folgenden sechs Partien dürften darüber entscheiden, ob der Tabellenzehnte den Klassenerhalt schafft.
Denn in den letzten drei Rundenpartien geht es gegen Kontrahenten aus der oberen Tabellenhälfte. Und gegen Teams aus dieser Tabellenregion haben die Lohrer in dieser Saison noch nicht gewonnen. Trotzdem gibt es Umstände, die der Mannschaft in dieser Situation Mut machen können. Sechs dieser Dinge zählen wir nachfolgend auf.
Foto: Yvonne Vogeltanz | Auf dem Feld und daneben der Taktgeber: Spielertrainer Maximilian Schmitt vom Handball-Bayernligisten TSV Lohr.Spielertrainer Maximilian Schmitt
1. Die Anzahl der Absteiger
In der Handball-Bayernliga gilt das Prinzip des "gleitenden Abstiegs". Das heißt: Die Zahl der Absteiger steht nicht vor der Saison fest, sondern ist abhängig von der Zahl der bayerischen Drittliga-Absteiger. Das hat in der Vergangenheit auch schon dazu geführt, dass nach dem letzten Bayernliga-Spieltag nicht klar war, ob eine Mannschaft abgestiegen war oder nicht, weil die Drittliga-Saison zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu Ende war.
Da in dieser Drittliga-Saison mit HT München eine bayerische Mannschaft so gut wie abgestiegen ist, aber die übrigen Teams aus dem Freistaat elf Spieltage vor Schluss bereits jetzt genügend Punkte für den Klassenerhalt auf dem Konto haben dürften, ist die Situation nun ziemlich eindeutig: Zum Rundenende gibt es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit drei Bayernliga-Absteiger, was nicht viel ist. Vergangene Saison waren es noch sechs gewesen.
2. Das Punktepolster
"Wir haben alles selbst in der Hand", betont Lohrs Spielertrainer Maximilian Schmitt. Sein Team hat einen Zwei-Punkte-Vorsprung auf den mutmaßlichen Abstiegsplatz zwölf, auf dem das U-21-Team des Bundesligisten HC Erlangen liegt.
3. Das Restprogramm
Neun Spiele stehen für den TSV Lohr noch aus, sechs davon finden in der heimischen Spessarttorhalle statt. Da das Team dort regelmäßig von 400 bis 500 Zuschauern und Zuschauerinnen unterstützt wird, ist das sicher ein Vorteil. Zudem sind bei vier der sechs Heimspiele direkte Konkurrenten aus der unteren Tabellenhälfte (TSV Allach, TSV Simbach, TSV Rothenburg, HC Erlangen U 21) zu Gast.
4. Die gute Bilanz gegen direkte Konkurrenz
Es gab in der Vergangenheit kaum eine Bayernliga-Runde, in der die Leistungsunterschiede zwischen oberer und unter Tabellenhälfte derart groß waren wie in dieser Saison. Deshalb sind Vergleiche mit der direkten Konkurrenz, wie am Sonntag beim HBC Nürnberg (14./4:26), auch besonders wichtig. Die Lohrer Bilanz gegen die Kellerkinder ist nicht schlecht: Bislang hat das TSV-Team alle Heimspiele gegen direkte Konkurrenten gewonnen, auswärts gab es in fünf dieser Schlüsselspiele zwei Siege. Wobei die Erlanger U 21 und die SG DJK Rimpar II bei ihren Heimsiegen gegen Lohr ihre Mannschaften mit Personal aus ihren Drittliga-Kadern massiv verstärkt hatten.
5. Die geringe Anzahl an Ausfällen
Die Lohrer fahren am Sonntag mit einem gut besetzten Kader in Bayerns zweitgrößte Stadt. Sogar Abwehrspezialist Marius Rahtz reist zur Verstärkung aus seiner Schweizer Wahlheimat an. Allerdings fehlt beim Gast der erkrankte Ben Werthmann.
6. Die Erfahrung im Abstiegskampf
Die Lohrer können Abstiegskampf, das haben sie bereits vor Jahresfrist bewiesen, als sie sich aus schwieriger Situation am vorletzten Spieltag mit einem Auswärtssieg beim TSV Friedberg retteten. Nun gibt Spielertrainer Schmitt vor, sich ganz aufs Hier und Jetzt zu konzentrieren: "Unser ganzer Fokus ist darauf gerichtet, dass wir in Nürnberg gewinnen müssen. Alles andere kommt danach." Wobei der 32-Jährige durchaus Respekt vor dem Nürnberger Schlusslicht hat, dessen Coach Stefan Mittag der frühere Co-Trainer des nunmehrigen Bundesligisten HC Erlangen ist.
U. Sommerkorn
Quelle: Main-Post