Dank eines 28:25-Erfolgs beim VfL Günzburg kommt das Team von Spielertrainer Maximilian Schmitt dem Liga-Verbleib immer näher.
Doch am Ziel ist es noch nicht.
Ganz nah ist der TSV Lohr dem Klassenerhalt in der Handball-Bayernliga-Saison gekommen: Das Team von Spielertrainer Maximilian Schmitt siegte am Samstagabend mit 28:25 (17:15) beim VfL Günzburg und kann nur noch unter für die TSV-Mannschaft äußerst ungünstigen Umständen auf dem mutmaßlichen Abstiegsplatz zwölf zurückfallen.
Das kann dann noch passieren, wenn bei zwei noch ausstehenden Spieltagen der TSV Lohr als Tabellenzehnter, der HC Erlangen III als Elfter und die SG DJK Rimpar II auf dem derzeitigen Platz zwölf, der mutmaßlich ein Abstiegsrang ist, die Runde punktgleich mit jeweils 18:34 Zählern abschließen würden. Ein Szenario, das zugebenermaßen unwahrscheinlich ist, aber dennoch möglich.
Grundlage dafür ist Paragraf 43 der Spielordnung des Bayerischen Handball-Verbands, der in seinen Ligen bei Punktgleichheit von Mannschaften den direkten Vergleich untereinander als Entscheidungskriterium darüber vorsieht, wer in der Tabelle die bessere Platzierung erhält. In der Spielordnung ist nur von "Mannschaften" die Rede, was im Rückschluss bedeutet, dass es egal ist, ob es sich um zwei oder mehr punktgleiche Teams handelt. Ausschlaggebend ist in jedem Fall der direkte Vergleich.
Foto: Yvonne Vogeltanz | Mit acht Treffern in Günzburg zusammen mit Bernardo Gomes de Almeida erfolgreichster Werfer des TSV Lohr: Maximilian Drude (am Ball, Archivbild).
Da die Lohrer diese Möglichkeit direkt nach dem Abpfiff nicht auf dem Schirm hatten, feierten sie nach dem Sieg in Günzburg den vermeintlichen Klassenerhalt, der durch den Sieg in Günzburg und das 29:29-Unentschieden der Rimparer gegen die SG Regensburg perfekt schien. Da hatten sich die Gäste aber zu früh gefreut. Denn es bleibt ein letztes bisschen Ungewissheit, auch wenn der Sieg in Günzburg dem TSV-Team den Chance zum Klassenerhalt erheblich vergrößert hat.
Schwierige Bedingungen
"Ich bin stolz auf die Jungs, wie sie mit den ganzen Schwierigkeiten der letzten Zeit umgegangen sind", erklärte Lohrs Spielertrainer Maximilian Schmitt. Und meinte damit nicht nur, dass seine Mannschaft wegen einer durch das Landratsamt verfügten Einschränkung der Benutzung von Harz in der heimischen Spessarttorhalle das Training teilweise nach Gemünden hatte verlegen müssen. Sondern auch, dass die Lohrer am Samstagabend in der Anfangsphase Probleme gehabt hatten, das Günzburger Tempospiel zu unterbinden.
Ein Gegentreffer in 17 Minuten
Nach 20 Minuten kamen die Gäste dann besser zurecht: Der Innenblock der Abwehr mit Franziskus Gerr und Bernardo Gomes de Almeida fand zusehends Zugriff auf die Günzburger Werfer und Torhüter Tamas Szabo immer besser ins Spiel. So kassierten die Gäste zwischen 17. und 34. Spielminute nur einen Gegentreffer. Fortan lief der frühere Bundesligist VfL Günzburg bis zum Abpfiff vergeblich einem Rückstand hinterher.
Gleichwohl reicht der Lohrer Sieg noch nicht ganz zum Klassenerhalt. Doch für ein weiteres Jahr Bayernliga müsste das Team von Maximilian Schmitt in den verbleibenden beiden Spielen (zuhause gegen die DJK Waldbüttelbrunn oder beim HSC Coburg II) nur noch einen Punkt holen, wäre aber auch dann gerettet, wenn die SG DJK Rimpar II (in Simbach oder zuhause gegen Meister TG Landshut) noch einen einzigen Zähler abgeben würde. Oder wenn der HC Erlangen III am Ende nicht auf exakt 18:34 kommen würde.
U. Sommerkorn
Quelle: Main-Post
Statistik zum Spiel VfL Günzburg - TSV Lohr 25:28 (15:17)
Günzburg: Bieber, Langhans, Lohner – Pfetsch 3, M. Jahn 7, Groß, Spengler, A. Jahn 7/6, Jensen 5, Heisch, Telalovic 1, Schmidt, Jäger 2, Scholz.
Lohr: Szabo, T. Scheiner, Gowor – Gomes de Almeida 8/1, M. Schmitt, Röder 1, L. Schmitt 1, Diehl, J. Schmitt 4, Walaszczyk 4, Gerr 1, Drude 8, Zehnter 1.
Schiedsrichter: Spegele/Weineck (Unterpfaffenhofen).
Zeitstrafen: 4:3.
Siebenmeter: 8/6 – 2/1.
Zuschauende: 350.
Spielfilm: 3:1 (4.), 6:2 (6.), 8:3 (8.), 8:5 (9.), 11:9 (14.), 14:10 (17.), 14:16 (26.), 15:20 (34.), 19:22 (43.), 22:24 (52.), 23:27 (58.).
Quelle: bhv-online.de