Die Zwote hat nach dem Derbysieg über den TSV Partenstein den Titel vor Augen 

Nach dem Erfolg im Bezirksoberliga-Spitzenspiel spricht nun vieles für die Mannschaft von Klaus Sieß.

Doch Ereignisse zwei Klassen höher könnten sie um die Aufstiegschance bringen.

Foto: Yvonne Vogeltanz | Lohrs Dario Sicheneder (am Ball) war in den Schlussminuten des Derbys der entscheidende Spieler, hier wird er von den Partensteinern Daniel Lang (links) und Mike Haberberger (rechts) attackiert.

Nach dem 29:27 (16:13)-Heimsieg seiner zweiten Garnitur im Derby und Spitzenspiel der Handball-Bezirksoberliga der Männer über den TSV Partenstein spricht vieles dafür, dass der TSV Lohr in der kommenden Saison wieder in der Landesliga vertreten sein wird. Denn die Lohrer Reserve hat durch den Sieg nicht nur Aufstiegsplatz eins übernommen, sondern auch vier Minuspunkte Vorsprung auf den Verfolger aus Partenstein und den bei Punktgleichheit entscheidenden direkten Vergleich gewonnen.

Der Aufstieg der Reserve als Meister der Bezirksoberliga wäre aus Sicht der Lohrer das günstigere Szenario, in die Landesliga zu kommen. Das ungünstigere wäre indes ein Abstieg der ersten Lohrer Garnitur aus der Bayernliga, der derzeit nicht auszuschließen ist. Dies würde gleichzeitig der zweiten Mannschaft alle Aufstiegschancen nehmen. "Daran will ich gar nicht denken", sagte Klaus Sieß, gleichzeitig Lohrer Reservetrainer und Abteilungsleiter, auf das Worst-Case-Szenario angesprochen.

Über 300 Zuschauende in der Spessarttorhalle

Lieber wollte er über die Leistung und den Sieg seiner Mannschaft sprechen, den über 300 Zuschauer und Zuschauerinnen in der Spessartorhalle gesehen hatten. "Die Jungs sind bis ans Limit gegangen", betonte Sieß. Und sein Gegenüber, Spielertrainer Otto Fetser vom TSV Partenstein, sagte: "Es war bis zum Schluss ein geiles Spiel."

Allerdings auch ein Spiel, in dem beide Teams zahlreiche Ausfälle wegstecken musste. Zunächst erwischte es die Lohrer, deren Rückraumspieler Jonas Scheiner nach nur zwölf Minuten nach einem Foulspiel beim Gegenstoß die Rote Karte erhielt. Dann folgten in der intensiven Partie beiderseits Verletzungen, so dass die Anzahl der einsetzbaren Akteure mit fortschreitender Spieldauer immer kleiner wurde.

Foto: Yvonne Vogeltanz | Ein Partensteiner stoppt einen früheren Teamkollegen: Daniel Lang (vorne links) stellt sich Michael Diehl vom TSV Lohr II entgegen.

Schwere Verletzung und Rettungswagen-Einsatz

Trauriger Höhepunkt dann die Verletzung des Partensteiners Niklas Scheuring, der nach einem Zweikampf auf den Boden geknallt war und anschließend von einem Rettungswagen in einer Würzburger Klinik gebracht werden musste. "Wir hoffen, dass es nichts Schlimmeres ist", sagte sein Trainer Fetser noch nach dem Spiel.

Die Folge der Verletzung war eine über 20-minütige Unterbrechung gewesen. Anschließend wirkten die Spieler eine Zeit lang durch die Ereignisse merklich beeindruckt. "Die Emotionen sind eigentlich erst in der Schlussphase wiedergekommen", bemerkte Klaus Sieß. Und in der ging es bis zur letzten Minute spannend zu. Hierbei hatten die Lohrer in Dario Sicheneder den entscheidenden Akteur in ihren Reihen, der seine Schnelligkeit ausspielte, in den letzten vier Minuten drei Treffer erzielte und damit maßgeblich zum Erfolg seiner Mannschaft beitrug.

Allzu geknickt war Partensteins Spielertrainer dennoch nicht: "Ich bin stolz auf meine Jungs, wir können mit den Spitzenmannschaften mithalten und brauchen uns vor keinem zu verstecken", betonte Otto Fetser. Und wenn es für die Spessart-Handballer nichts mit der Meisterschaft werden sollte, bleibt ja immer noch die Aufstiegschance durch die Hintertür – in dem Fall, dass der Meister nicht aufsteigen kann.

U. Sommerkorn

Quelle: Main-Post

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