Hallo liebe Fans der Lohrer Handballer, liebe Gästefans !!
Es fordert genug Mut und Selbstbewusstsein, sich als "Zielscheibe" der Emotionen in die Halle zu stellen und ein Spiel zu leiten. Denn in einem temperamentvollen Handballspiel sind etwa 120-150 Entscheidungen zu treffen. Viele Situationen können aus einem anderen Blickwinkel zu einer anderen Entscheidung führen. Der Schiedsrichter entscheidet jedoch so, wie er die Situation von seiner Position aus wahrgenommen hat. Da kann es auch zu Entscheidungen kommen, welche aus dem Blickwinkel der Zuschauer, Spieler, Trainer anders entschieden werden könnten. Die Schiedsrichterentscheidung ist mit dem Pfiff und dem Handzeichen gefallen und muss akzeptiert werden.
"Schritte!", "Kreis!", "Zeitspiel!", "Das sind zwei Minuten!" Alles harmlose Zwischenrufe, denen sich Schiedsrichter*innen jede Woche aufs neue ausgesetzt sehen - von allen Seiten. Jeder von uns hat das bestimmt auch selbst schon einmal aufs Spielfeld gerufen. Emotionen gehören ja auch dazu, denn ohne sie wäre der Handball nur halb so schön. Aber leider bleibt es nicht bei solchen Kommentaren, es wird leider zunehmend persönlicher und somit auch unsachlicher.
Jeder Mensch macht Fehler. Ob es sich nun um eine taktische Einwechslung, einen Fehlpass oder eine vergeben Torchance handelt - das kann alles passieren und dürfte wohl jedem von uns Sportler*innen bekannt sein. Aber genauso machen auch Schiedsrichter*innen Fehler. Danach müssen SIE sich aber Äußerungen von der Bank und der Tribüne anhören und dennoch das Spiel zu Ende leiten - und nimmt ihnen vielleicht so die Lust am pfeifen.
Du kannst die beste Mannschaft und den besten Trainer haben, die schönste Halle und die lautesten Fans. Das alles ist vollkommen wertlos ohne SIE - ohne die Frauen und Männer an der Pfeife. Ohne Schiedsrichter*innen geht gar nichts im Sport.
Kein Schiri - kein Spiel!
11 gute Gründe, Handball-Schiedsrichter zu werden:
1. - Ein Handballspiel zu leiten, ist eine große Herausforderung. Als Schiedsrichter muss ich Dutzende Entscheidungen im Millisekundenbereich fällen. Dabei kann ich mich selber austesten. Eine gute Schule fürs Leben!
2. - Als Schiedsrichter muss ich meine Entscheidungen – oft in emotionalen Situationen und manchmal auch gegen Anfeindungen von Zuschauern – gegenüber größeren Gruppen vertreten und durchsetzen. Ich lerne, standhaft zu bleiben, Druck und Stress auszuhalten. Das stärkt meine Persönlichkeit.
3. - „In meiner Freizeit engagiere ich mich als Schiedsrichter!“ – Ein Satz, der im Lebenslauf und in Bewerbungsunterlagen den Unterschied ausmachen kann.
4. - Werte wie Fair-Play und Respekt sind mir persönlich wichtig. Als Schiedsrichter habe ich die Möglichkeit, sie auch an andere, gerade an Kinder und Jugendliche, weiter zu vermitteln!
5. - Der Perspektivwechsel macht Spaß. Als aktiver Spieler schimpfe ich selbst manchmal über Schiedsrichter. Wenn ich die Rolle tausche, wächst mein Verständnis dafür, wie schwierig es ist, stets die Übersicht zu behalten!
6. - Handball ist mein Hobby. Ich liebe den Handballsport – und das ist völlig unabhängig davon, ob ich selber spiele, als Schiedsrichter Spiele leite oder mich anderweitig ehrenamtlich engagiere!
7. - Okay, reich wird man als Schiedsrichter natürlich nicht, aber mit dem Leiten von Handballspielen kann ich mir immerhin ein nettes Taschengeld hinzu verdienen!
8. - Als Schiedsrichter habe ich bei allen Handballspielen bis zur 3. Liga freien Eintritt.
9. - Als Schiedsrichter habe ich gute Aufstiegschancen. Wenn ich mich entsprechend engagiere und gute Leistungen zeige, kann ich in Spielklassen pfeifen, die mir als aktiver Spieler möglicherweise versperrt bleiben!
10. - Wenn ich meinen Job als Schiedsrichter ernst nehme, halte ich mich dafür natürlich auch fit. Jede Spielleitung ist eine intensive Sporteinheit. Also: Schiri zu sein heißt, etwas für die eigene Gesundheit zu tun!
11. - Mein Verein tut eine ganze Menge für mich. Meine Schiedsrichter-Tätigkeit ist eine gute Möglichkeit, etwas für meinen Verein zu tun.