Der unterfränkische Handball-Regionalligist arbeitet sich durch den Heimerfolg ein Zwei-Punkte-Vorsprung auf einen Abstiegsplatz heraus.
Eine Woche nach dem 22:20-Sieg über die DJK Waldbüttelbrunn hat Handball-Regionalligist TSV Lohr beim 27:19 (13:13) über die HSG Lauf/Heroldsberg auch das nächste Heimspiel gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf gewonnen. Und sich im Rennen um den Ligaerhalt eine Position verschafft, die in den vergangenen acht Tagen zunehmend besser geworden ist. "Jetzt können wir etwas durchatmen", erklärte TSV-Trainer Bernd Becker nach dem Erfolg seines Teams am Samstagabend, während seine Handballer auf der Tribüne der Spessarttorhalle mit dem Publikum feierten.
Dass das Ergebnis am Ende derart deutlich ausfallen würde, danach hatte es in der ersten Hälfte wahrlich nicht ausgesehen. Die TSV-Abwehr fand häufig keinen Zugriff auf die flinken Rückraumspieler der mittelfränkischen Gäste. Dass die zur Pause nicht führten, sondern dass es beim Wechsel 13:13 stand, daran hatte vor allem Franziskus Gerr einen entscheidenden Anteil. Der Hüne am Lohrer Kreis war von der HSG-Abwehr nicht zu halten und erzielte vor dem Wechsel fünf Treffer. Nach der Pause zeigte die Lohrer Hintermannschaft ein völlig anderes Gesicht und schaffte es, den Gästen immer öfter ins Handwerk zu pfuschen. Was durchkam, hielt meist der eingewechselte Torhüter Tom Scheiner, der mit fortschreitender Spieldauer immer stärker wurde. Resultat dieser Steigerung: Die Gastgeber kassierten in der zweiten Hälfte lediglich sechs Treffer, bauten gestützt auf die Hintermannschaft ihren Vorsprung Zug um Zug aus und schafften so einen letztlich deutlichen Sieg zum Rückrundenauftakt.
Kleine Rückraumspieler
Vorne hatte der TSV in der zweiten Spielhälfte meist eine Formation mit relativ klein gewachsenen Rückraumspielern auf dem Feld, die das Spiel schnell machten. "Wir wussten, dass Lauf nicht die Wechselmöglichkeiten hatte, um dem Tempo standzuhalten. Das haben wir in der Pause auch angesprochen", so Bernd Becker.
So spielte die TSV-Rückraumreihe mit Michael Diehl, Maximilian Schmitt und Lorenz Schmitt immer wieder Chancen heraus. Letzterer war so etwas wie ein Symbolfigur für den Wandel im Lohrer Spiel, hatte er doch die Partie mit einem Fehlpass und einem Fehlwurf begonnen. In der zweiten Hälfte machte er nicht nur vorne Betrieb, sondern fing auch spektakulär einen Gegenstoßpass der HSG ab und verhinderte damit einen fast sicheren Gegentreffer. Eine Aktion, die von den Mitspielern bejubelt wurde wie ein Tor. "Wichtig war der Sieg der Mannschaft. Das passt jetzt wieder", erklärte Lorenz Schmitt nach dem Sieg.
Mit diesem Sieg haben die Lohrer nicht nur den Vorsprung auf die HSG Lauf/Heroldsberg auf dem mutmaßlichen Abstiegsplatz zwölf auf zwei Punkte vergrößert, sondern auch den direkten Vergleich mit dem Mittelfranken nach dem 23:22-Hinspiel-Erfolg gewonnen. Der würde am Saisonende bei Punktgleichheit den Ausschlag geben. Doch bis die Runde vorbei ist, haben die Lohrer noch elf Spiele vor sich. Das nächste am Samstag, 8. Februar, beim SV Anzing.
U. Sommerkorn
Quelle: Main-Post
Statistik zum Spiel TSV Lohr - HSG Lauf/Heroldsberg 27:19 (13:13)
Lohr: Szabo (1. – 17.), T. Scheiner (17. – 60.) – Mill 3, Diehl 2, M. Schmitt 5, Sicheneder, Schwiederik (n. e.), Röder 3/1, Popovic 2, L. Schmitt 2, Becejac 1, Walaszczyk 2, Gerr 5, Zehnter, Bernard 2/1.
Lauf/Heroldsberg: von Borstel (1. – 22.), Ott (22. – 60.) – St. Scheuerer, D. Reisinger, Pinzer 1, Hinkelmann 3/1, Meier, Fesser, Ehler, Schneider 1, Schindler 4/2, Stellmacher 6/1, L. Reisinger 4.
Schiedsrichter: Herz/Thurner (Herrsching).
Zeitstrafen: 4:5.
Siebenmeter: 2/2 – 4/4.
Zuschauende: 450.
Spielfilm: 0:2 (3.), 4:2 (7.), 4:4 (9.), 7:7 (14.), 7:9 (16.), 10:9 (20.), 11:12 (26.), 13:13 (30.), 14:14 (33.), 21:14 (46.), 25:16 (55.).
Quelle: bhv-online.de