Angesichts der langen Zwangspause von Jannik Schmitt und weil die Einsätze von Lorenz Schmitt und Michael Diehl fraglich sind,
könnten auf einen Abwehrspezialisten neue Aufgaben zukommen.
Wenn eine Mannschaft in der Handball-Regionalliga vor Vergleichen mit dem TSV Roßtal steht, dann fällt, um den Kontrahenten zu beschreiben, oft das Wort "unangenehm". Das ist bei Trainer Bernd Becker nicht anders, der am Samstag, 7. Dezember, ab 19.30 Uhr mit seinem TSV Lohr (11. Platz/5:13 Punkte) zu Gast beim kampfstarken Aufsteiger aus Mittelfranken ist. Der hat zwar bislang noch keinen Punkt geholt, genießt aber dennoch Respekt: "Nach Roßtal fährt keiner gerne", betont Becker, dessen Team zwei Punkte dringend benötigt, um sich Roßtal (13./0:14) und die HSG Lauf/Heroldsberg (12./4:14) vom Leib zu halten, die auf den mutmaßlichen Abstiegsplätzen rangieren.
"Die Roßtaler spielen eine sehr aggressive 3:2:1-Deckung, da musst du körperlich dagegenhalten", macht Becker klar. Beim bislang letzten Gastspiel im Landkreis Fürth haben die Lohrer das – anders als in mancher vorangegangenen Partie – gut hingekriegt, am 25. März 2022 gewannen sie mit 34:21, der TSV Roßtal musste am Ende der Saison absteigen. Und auch im Jahr 2024 droht wieder der Abstieg, Roßtal hat in der laufenden Saison noch nicht gepunktet.
Wenig Wechselmöglichkeiten
"Die Roßtaler waren in fast allen Spielen 40 oder 45 Minuten lang auf Augenhöhe, aber haben dann immer wieder Probleme gekriegt, weil von der Bank nicht so viel kam und die Leistungsträger fast durchspielen mussten", so Becker. Das ist allerdings ein Schicksal, das sein eigenes Team bedingt durch einige Ausfälle bei der jüngsten 32:33-Niederlage beim TSV Rothenburg geteilt hat, bei der im Rückraum die Topwefer Dawid Walaszczyk und Maximilian Schmitt kaum Pausen erhielten.
"Und auch jetzt sieht es personell nicht gut aus", so Becker. Denn neben dem nach seiner Kreuzband-Operation für die gesamte Saison fehlenden Jannik Schmitt zog sich Lorenz Schmitt in Rothenburg eine Rückenverletzung zu, Michael Diehl fällt wegen einer Erkrankung bereits seit über einer Woche aus. Die beiden Letztgenannten hatten bis Donnerstag noch nicht trainieren können, ihr Einsatz ist fraglich. Besonders der bewegliche Lorenz Schmitt wäre nach Meinung seines Trainers gegen eine offensive Deckung wie die des TSV Roßtal eine gute Option.
Da Jannik und Lorenz Schmitt sowie Michael Diehl allesamt Rückraumspieler sind, herrscht gerade in diesem Mannschaftsteil personeller Mangel. Daher haben sich Bernd Becker und der ihm gleichberechtigte Spielertrainer Maximilian Schmitt auf die Suche nach Alternativen gemacht. Eine Möglichkeit wäre der Einsatz von Vincent Schwiederik, der in dieser Saison als Abwehrspezialist fungiert. Allerdings ist der 21-jährige Schweinfurter gelernter Rückraumspieler. "Vincent hat in der Abwehr bislang überragend gespielt. Und wir führen ihn jetzt heran, dass er auch vorne seine Einsatzzeit kriegt", so Bernd Becker.
U. Sommerkorn
Quelle: Main-Post