Wenn der TV Erlangen-Bruck in der Spessarttorhalle antritt, dann spielt ein Titelanwärter gegen einen Abstiegskandidaten.
Und die schwächste Offensive der Klasse gegen die stärkste.
Die Chance, dass Handball-Regionalligist TSV Lohr (11. Platz/9:25 Punkte) das Heimspiel am Samstag, 15. März, das um 19.30 Uhr in der Spessarttorhalle gegen den TV Erlangen-Bruck (1./31:1) angepfiffen wird, mit etwas Zählbarem beendet, sind – offen gestanden – nicht eben groß.
Da ist auf der einen Seite das Heimteam, das gerade einmal zwei Punkte vor dem mutmaßlichen Abstiegsrang zwölf rangiert und das mit 24,6 Toren pro Spiel im Schnitt die wenigsten Treffer der gesamten Liga erzielt hat. Und auf der anderen Seite die Gäste, die in dieser Saison noch nicht verloren haben, als Tabellenerste acht Spieltage vor Schluss acht Punkte Vorsprung auf den Zweiten HaSpo Bayreuth aufweisen und die schon vor Ostern in der bis Ende Mai dauernden Runde die Meisterschaft perfekt machen könnten.
"Ob wir die Mannschaft sind, die dem TV Erlangen-Bruck die erste Saison-Niederlage beibringt, sei mal dahingestellt. In dem Spiel geht es vor allem um uns", betont TSV-Trainer Bernd Becker. Gegen einen Gegner, der eine Reihe von früheren Akteuren der Drittliga-Mannschaft des HC Erlangen II an Bord hat, liege der Fokus vor allem auf Ballsicherheit sowie der Vermeidung einfacher Fehler und Gegentreffer.
Hohes Tempo, viele Gegenstöße
Denn die technisch versierten Gäste gehen stets ein hohes Tempo und suchen immer wieder den schnellen Gegenstoß, sodass es nicht verwundert, dass mit Jonas Poser mit 151 Treffern aus 16 Spielen ein Rechtsaußen der erfolgreichste TV-Werfer ist. Denn die Außen sind bei Gegenstößen oft die Zielspieler. Die Stärke des TV Erlangen-Bruck, der es im Schnitt auf den Liga-Bestwert von 36 erzielten Treffer pro Partie bringt, bekamen die Lohrer bereits im Hinspiel im Oktober 2024 zu spüren, als sie mit 27:40 unterlagen.
Ferner legt Bernd Becker Wert darauf, dass seine Mannschaft, die weiter auf den langzeitverletzten Jannik Schmitt verzichten muss und bei der der Einsatz des am Rücken verletzte Michael Diehl fraglich ist, vor eigenem Publikum Engagement und Moral zeigt. Schon mit Blick auf die Spiele, die nach den Partien gegen Erlangen-Bruck und beim Zweiten HaSpo Bayreuth (22. März) anstehen. Dann nämlich folgen Heimspiele gegen den HSC Coburg II (29. März) und den TSV Roßtal (12. April), die beim Kampf um den Klassenerhalt wegweisende Bedeutungen erlangen könnten. Und mit Blick auf diese Partien wollen die Lohrer das eigene Publikum hinter sich bringen. Insofern ist das Heimspiel gegen den Spitzenreiter für sie vor allem ein Probelauf dafür, was danach auf sie zukommt.
U. Sommerkorn
Quelle: Main-Post