Fünf Punkte hat der TSV Lohr aus den ersten vier Saisonspielen in der Handball-Regionalliga geholt und sich damit ein Punktepolster für die nun anstehenden fünf schweren Spiele geschaffen. "Das war wichtig", sagte Lohrs Trainer Bernd Becker nach dem 30:27 (14:12)-Heimerfolg seiner Mannschaft am Samstagabend gegen den TSV Allach.

Nebenbei konnten sich Becker und der gleichberechtigte Spielertrainer Maximilian Schmitt auch über eine spielerische Steigerung des vor der Saison auf zahlreichen Positionen neu formierten Teams freuen. "Das war gerade in der zweiten Hälfte richtig gut", fand Becker. Damit sprach er nicht nur den Umstand an, dass das Zusammenspiel in der Offensive zunehmend besser funktionierte, sondern auch davon, dass die Deckung harmonierte. Besonders in der zweiten Hälfte, als die Gastgeber zwischen der 46. und 54. Spielminute kein Gegentor mehr zuließen und aus einem 20:21-Rückstand einen vorentscheidenden 27:21-Vorsprung machten.

Oldies im Augenblick unverzichtbar

Dass die Lohrer im zweiten Heimspiel der Saison den ersten Erfolg in eigener Halle feiern konnte, daran hatten nicht zuletzt drei Handballer im vorgerückten Sportalter erheblichen Anteil. Die künftige "Handball-Rentnerband" mit Torhüter Tamas Szabo (42 Jahre), Rückraumspieler Michael Diehl (40) und Abwehrchef Franziskus Gerr (39) stellte unter Beweis, dass sie im Augenblick noch unverzichtbar ist. Tamas Szabo ließ sich nur bei zwei von sechs Allacher Siebenmetern überwinden und hielt auch sonst eine Reihe von schweren Bällen. Franziskus Gerr hatte kaum einmal eine Pause, sorgte für Stabilität in der Abwehr und setzte sich immer wieder kraftvoll am Kreis durch.

Für Michael Diehl indes war es im vierten Saisonspiel der ersten Einsatz überhaupt. Und er kam als Rechtshänder auf der ungewohnten rechten Rückraumposition zum Einsatz, weil Fabian Zehnter wegen eines vorangegangenen Infekts geschont wurde und Nikola Becejac seine Würfe nicht traf und in der Defensive Probleme hatte. So kam mit Michael Diehl im rechten Rückraum zum Zug. "Ganz früher einmal" war seine Antwort auf die Frage, wann er das letzte Mal dort gespielt habe. Angesichts dessen klappte das, was er da zeigte, dann gar nicht schlecht. Zunächst verteidigte gut gegen Allachs Besten, Luca Hasekamp. Und mit fortschreitender Spieldauer entwickelte Diehl dann auch immer mehr Torgefahr und hatte am Ende drei Treffer auf dem Konto.

"Wichtig war doch, dass wir gewonnen haben", wollte der 40-Jährige am Ende seine eigene Leistung gar nicht so sehr in den Vordergrund rücken. Doch er strahlte dabei übers ganze Gesicht. Ein Indiz dafür, dass auf Lohrer Seite eine gewisse Leichtigkeit Einzug gehalten hat vor den Spielen beim TV Erlangen-Bruck (Samstag, 19. Oktober) und zuhause gegen HaSpo Bayreuth (Samstag, 9. November). Das sind die derzeit wohl formstärksten Teams der Regionalliga.

U. Sommerkorn

Quelle: Main-Post