MP vom 28.11.24

Bernd Beckers Gastspiel bei seinem Ex-Verein 

Der Trainer der Lohrer Handballer hat immer noch gute Beziehungen zu seinem früheren Klub.

Dennoch wird es am Samstagabend kein entspanntes Wiedersehen unter Freunden geben.

Nach fünf Jahren beim TSV Rothenburg (10. Platz/5:13 Punkte) ist Trainer Bernd Becker vor Saisonbeginn zum Handball-Regionalligisten TSV Lohr (9./5:11) zurückgekehrt, den er bereits von 2006 bis 2009 sowie von 2015 bis 2018 gecoacht hatte und mit dem er am Samstag, 30. November, ab 19.30 Uhr in der Mehrzweckhalle bei seinem Ex-Verein zu Gast ist. "Ich habe immer noch beste Kontakte nach Rothenburg", sagt der in Höchberg lebende Becker vor dem für ihn besonderen Duell. Gleichwohl wird der Auftritt im Westen Mittelfrankens für ihn kein entspanntes Wiedersehen mit alten Freunden, denn für den Klassenerhalt in der Regionalliga haben sein alter und auch sein neuer Klub Punkte bitter nötig.

Foto: Y. Vogeltanz

Foto: Y. Vogeltanz

Ein Archivbild vom 6. April 2024: Bernd Becker steht beim Gastspiel in Lohr vor der Bank des von ihm damals trainierten TSV Rothenburg, das die Gäste mit 29:22 gewannen.

"Gerade in Spielen wie in Rothenburg müssen wir uns am absoluten Limit bewegen", sagt Becker wohl wissend, dass Vergleiche mit seinem Ex-Klub in der Vergangenheit oft eng und umkämpft gewesen waren. Erschwert wird für die Lohrer das Unterfangen, in Rothenburg den ersten Sieg in einem Ligaspiel seit 12. Oktober einzufahren, dadurch, dass Jannik Schmitt verletzt und Krzystof Matuszewski erkrankt ausfallen. Zudem ist auch der Einsatz des unter der Woche erkrankten Michael Diehl fraglich.

Besonders die Torgefährlichkeit von Jannik Schmitt, der mit einem Kreuzbandriss wohl die gesamte Saison pausieren muss, geht den Lohrern derzeit ab: "Uns fehlt mit Jannik Qualität", macht Bernd Becker klar, dass der beste Lohrer Werfer der vergangenen Jahre nicht einfach zu ersetzen ist. Für den Trainer ist deshalb klar: "Im Augenblick wandeln wir am Rande der Qualität, die für die Regionalliga nötig ist. Aber das wussten wir vorher."

Prioritäten verschieben sich

Dagegen kommt es für Außenstehende etwas überraschend, dass der TSV Rothenburg mit einem in der Klasse erfahrenen Spielerstamm in dieser Saison selbst nahe an der Gefahrenzone rangiert: "Die Jungs stehen jetzt alle richtig im Berufsleben, da verschieben sich Prioritäten. Von den Leistungsträgern stehen viele nur noch ein- oder zweimal die Woche in der Halle. Und die Jungen sind noch nicht so weit", sagt Bernd Becker über seine frühere Mannschaft.

Mit den Konsequenzen dieser Entwicklung hatte auch Beckers Nachfolger Andreas Trabold zu kämpfen. Der Kitzinger, der den Achten der Vorsaison im Frühsommer übernommen hatte, trat Mitte November nach nur einem Sieg aus acht Regionalliga-Spielen zurück. Als Nachfolger fungieren nun interimsweise der vormalige Co-Trainer Marcell Könnicke und Volker Ehrlinger, zuvor Coach der zweiten Mannschaft. Der Einstand des neuen Duos verlief am vergangenen Samstag erfolgreich: Der TSV Rothenburg bezwang Schlusslicht TSV Roßtal im Kellerduell mit 33:26 – und das trotz eines anfänglichen Fünf-Tore-Rückstands.

U. Sommerkorn

Quelle: Main-Post

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