Mit 32:29 (14:15) gewann die zweite Mannschaft des TSV Lohr am Sonntagabend vor 320 Zuschauern und Zuschauerinnen des Derby in der Handball-Bezirksoberliga beim TSV Partenstein – und holte gleichzeitig in der Frammersbacher Heuberghalle wichtige Punkte beim Kampf um den Klassenerhalt.
"Die Jungs haben es sich verdient: Wir hatten so oft Pech, und jetzt ist das Glück zurückgekommen. Entscheidend war, dass wir im Angriff in der zweiten Hälfte schneller gespielt haben, einfache Tore gemacht haben und die Deckung ganz stark stand", betonte Lohrs Trainer Zoltan Ferencsik. Partensteins Co-Trainer Daniel Schreier erklärte: "Ich bin absolut zufrieden mit der Leistung. Das war ein gutes Spiel – halt mit Derby-Charakter. Was Lohr aufgefahren hat, ehrt uns. Zwei, drei Aktionen waren in der zweiten Hälfte unglücklicher, und das hat den Ausschlag gegeben." Die Hausherren waren als bis dahin Tabellendritter und mit einer sehr stabilen Saisonleistung leicht favorisiert gewesen. Für die Lohrer sprach der Trend der vergangenen Wochen, der das Tor zum Klassenerhalt, an den man zum Jahreswechsel schon nicht mehr so recht glauben wollte, wieder weit aufgemacht hatte.
Robuste Deckung
Und so ging es dann auch gleich los: Partenstein mit robuster Deckung und gut abgestimmten Angriffsaktionen – Lohr auf Augenhöhe, aber nicht ganz so geschmeidig und konsequent. Das spiegelte sich im Spielverlauf wider: Die Gastgeber zogen zwischenzeitlich immer mal auf vier Tore davon, die Gäste antworteten kampfstark und kamen wieder heran. Und das alles mit viel Qualität – auffallend wenige technische Fehler, die Ballverluste entstanden eher durch gute Abwehrarbeit oder Torhüter-Paraden. Dennoch war zur Halbzeit noch nichts entschieden. Und das gab den Lohrern, die sich wie in den Partien zuvor schon mit dem abwehrstarken Andreas Avar und für das Derby mit Marius Rahtz verstärkt hatten, die Möglichkeit, das Heft im zweiten Durchgang mit zunehmendem Spielverlauf in die Hand zu nehmen. Ihre Angriffsaktionen hatten nun immer mehr Tempo, während die Partensteiner angesichts der Steigerung der Gäste etwas gehemmt wirkten.
Mischa Bauer als Joker
Es blieb zunächst eng bis in die letzten zehn Minuten. Dann bewies Lohrs Coach Zoltan Ferencsik ein gutes Händchen, als er Mischa Bauer in den Rückraum brachte und der Hüne mehrfach traf. Vier Minuten vor dem Ende sahen sich die Schützlinge von Partensteins Spielertrainer Otto Fetser nach einem Treffer von Benjamin Horn einem Vier-Tore-Rückstand gegenüber (26:30). Nun ging man defensiv "all in", indem man die Lohrer Offensive ganz offen bereits an der Mittellinie stellte. Es brachen die Minuten des schnellen und dribbelstarken Lohrer Youngsters Max Prechtl an, der die Phalanx der Hausherren zweimal überwand und letztlich für die Entscheidung sorgte. So endete ein feines Handballspiel, das das gefürchtete Derby-Gift erst hernach so richtig verschüttete: Nicht nötig, den Sportler-Gruß zu verweigern – ebenfalls nicht nötig, sich hinterher mit dem Publikum anzulegen.
W. Hartmann
Quelle: Main-Post

Foto: Y. Vogeltanz
Benjamin Horn (am Ball) erzielte im Derby beim TSV Partenstein acht Tore für die zweite Mannschaft des TSV Lohr.
Statistik zum Spiel TSV Partenstein - TSV Lohr 29:32 (15:14)
Partenstein: Amend (1. – 42.), Kißner (43. – 60.) – Platzke 9/3, Straßwiemer 8, D. Lang 6, M. Lang 3, Haberberger 2, Fetser 1, Wunn, Durner, Neuf (n. e.), Hofmann (n. e.), Galka (n. e.), Stefanjuk (n. e.).
Lohr: Gowor, V. Sommerkorn (1 Siebenmeter) – Zeleny 9/2, Horn 8, Seltsam 6, Prechtl 4, Bauer 3, Avar 1, J. Scheiner 1, Brey, Rahtz, Reinfurt, Geißler, Vormwald (n. e.).
Schiedsrichter: Lang/Meyer (Mainfranken/Marktsteft).
Zeitstrafen: 0:6.
Rot: Avar (55., Lohr, 3. Zeitstrafe).
Siebenmeter: 4/3 – Lohr 2/2.
Zuschauende: 320.
Spielfilm: 1:0 (2.), 3:1 (5.), 6:5 (10.), 9:6 (14.), 11:7 (17.), 14:12 (22.), 15:14 (27.), 17:16 (35.), 20:19 (40.), 22:24 (45.), 24:26 (51.), 26:30 (56.), 28:31 (58.), 29:32 (59.).
Quelle: bhv-online.de