Wie im Hinspiel und wie immer: Der HSC Bad Neustadt gewinnt gegen den TSV Lohr 

Schön war es nicht, was der HSC Neustadt und der TSV Lohr im Derby der Handball-Bayernliga zeigen. Spannend schon.

Was den HSC auszeichnet und was Lohr fehlt.

Foto: Anand Anders | Filip Susnjara vom HSC Bad Neustadt kommt frei zum Abschluss, Franziskus Gerr (von links), Lukas Horký und Fabian Zehnter vom TSV Lohr können nicht mehr eingreifen.

Der HSC Bad Neustadt hat in der Handball-Bayernliga der Männer gegen den TSV Lohr mit 26:25 (12:13) gewonnen und damit den unterfränkischen Rivalen im Rennen um einen Platz in der Aufstiegsrunde wohl endgültig abgeschüttelt. Gleichzeitig pflegte der HSC seine Erfolgsserie gegen den TSV und siegte auch im 16. Vergleich mit dem Team aus Main-Spessart. Das Hinspiel vor wenigen Wochen hatte das Team von Frank Ihl in der Spessarttorhalle ebenfalls mit 26:25 gewonnen.

Es war kein Handballfest, das die Mannschaften zelebrierten. Und doch quittierten die 343 Zuschauenden in der Bürgermeister-Goebels-Halle die Vorstellung der Spieler mit lang anhaltendem Applaus. Sie honorierten den Kampf, den sich die Handballer auf dem Feld geliefert hatten. Bemerkenswert fair übrigens, sieht man von der Disqualifikation für den Lohrer Jannik Schmitt ab, der kurz vor Schluss Bad Neustadts Portugiesen Diogo Alves im Gesicht erwischte.

Die mentale Stärke ist ein Faktor für den Erfolg des HSC Bad Neustadt

"Wir müssen mit unserem dünnen Kader schauen, dass wir unseren Stiefel so unangenehm wie möglich für den Gegner runterspielen. Das sieht nicht immer schön aus, ist aber effektiv", sagte Sebastian Kirchner, der Assistent von Bad Neustadts Trainer Frank Ihl. "Die Mannschaft ist intakt, glaubt an sich und daran, dass sie Spiele drehen kann", machte er die mentale Stärke als einen, wenn nicht sogar den wichtigsten Faktor für diesen Erfolg aus.

15 Minuten vor Schluss lag der TSV Lohr in einer von Nervosität geprägten und mit vielen Fehlern behafteten Partie mit 22:20 vorn. Er schaffte es aber nicht, sich noch weiter abzusetzen. Man habe gesehen, dass Bad Neustadt in der Tabelle oben und die eigene Mannschaft unten stehe, fand der Lohrer Spielertrainer Maximilian Schmitt. Mit acht Treffern aus dem Feld und zahlreichen klugen Anspielen war er der auffälligste Akteur des Spiels. "Felix Schmidl hat dann wichtig Paraden gehabt, auch bei freien Würfen. Wenn die reingehen, können wir vielleicht wegziehen. So ist Handball."

Paraden von Felix Schmidl ermöglichen dem HSC Bad Neustadt die Wende

Angesprochener HSC-Schlussmann Schmidl verteilte Schmitts Lob gleich weiter: "Die Abwehr hat in der Schlussviertelstunde besser zugegriffen. Das hat es für mich einfacher gemacht, den ein oder anderen Wurf wegzunehmen." Es waren seine Paraden, die es dem HSC erlaubten, das Ergebnis auf 25:23 zu stellen. Die Entscheidung fünf Minuten vor Schluss? Nein.

Der HSC konnte den Schwung der Wende nicht mitnehmen und sah sich zweieinhalb Minuten vor Schluss mit dem Ausgleichstreffer von Maximilian Drude konfrontiert. Klar, dass beim HSC nun alle Augen auf Kapitän Adrian Wöhler gerichtet waren. Er richtete es für seine Mannschaft, traf zum 26:25 und stellte nach dem 35:31 gegen den TSV Roßtal am Samstag den zweiten Sieg in Folge für seinen Klub sicher.

Franziskus Gerr vom TSV Lohr: "Wir müssen jetzt als Mannschaft noch enger zusammenrücken"

Noch einige Minuten nach dem Bad Neustädter Siegertanz saß mit Franziskus Gerr der dritte Lohrer mit HSC-Vergangenheit neben Maximilian Schmitt und Maximilian Drude auf der Bank und blickte ins Leere. "Wir waren nicht kaltschnäuzig genug", sagte er und dachte an jene Phase eine Viertelstunde vor Schluss zurück. Gerr bekannte, dass die Niederlage schmerze. Aber: "Mir tut jede Niederlage gleich weh, egal ob gegen den HSC oder Roßtal. Wir müssen jetzt als Mannschaft noch enger zusammenrücken. Irgendwann kommen die Ergebnisse."

D. Rathgeber

Quelle: Main-Post

Statistik zum Spiel HSC Bad Neustadt - TSV Lohr 26:25 (12:13)

Bad Neustadt: Simic (bis 43.), Lengyel, Schmidl (ab 43.) – Schröder, Schicks, Wöhler 10/5, Kyvala 6, S. Kirchner, Leskovec 2, Hahn, Alves 2, Kandaliuk 3, Rovcanin, Susnjara 3.

Lohr: Szabo, T. Scheiner (ab 43.) – Seltsam, M. Schmitt 8, Röder 1, L. Schmitt, Werthmann, J. Schmitt 3/1, Drude 5, Gerr 1, de Almeida Gomes 5/1, Zehnter 1, Horky 1.

Schiedsrichterinnen: Kleinhenz/Wenzke (Bad Kissingen/Salz).

Zuschauende: 343.

Siebenmeter: 5/5 –3/2.

Zeitstrafen: 4 - 6 Minuten.

Disqualifikation: J.Schmitt (57., Lohr, Foulspiel)

Quelle: bhv-online.de

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